Seit einigen Jahren werden von Hochschulen verstärkt neue Studiengänge zum Thema Gesundheit und Pflege angeboten. Das klassische Angebot der Medizinstudiengänge an Universitäten, das alleinig das Ziel Ärzt*in hat, wird mit neuen Bachelorn und Mastern und Lehramtsstudiengängen aus Gesundheitsfächern ergänzt. Das Angebot ist vielfältig und umfasst verschiedene Berufsbezeichnungen wie z.B. Physiotherapeut* innen und Krankenhausmanager*innen. Neben den wirtschaftswissenschaftliche Aspekten dieser Studiengänge spielt die Pflege eine zentrale Rolle in all diesen Studiengängen. Damit konkurieren diese Studiengänge nicht nur mit der Medizin sondern auch mit den Ausbildungen zu*r Pfleger*in. Überlegungen zu diesem Thema finden auf den verschiedensten Ebenen statt, im Bundesministerium für Gesundheit wurde eine Arbeitsgruppe zu Thema „Weiterentwicklung der Pflegeberufe“ [1] geschaffen und auch der Wissenschaftsrat hat schon eine Stellungnahme zu den Gesundheitsfachberufen veröffentlicht[2]. Die Anforderungen im Pflegebereich haben sich verändert und werden sich weiter differenzieren. Ein jetzt schon zu beobachtender Trend im Bereich der Gesundheitsfachberufe besteht nicht nur in einer Komplexitätssteigerung traditioneller Aufgaben (Dinge anders tun), sondern auch ein fortschreitender Trend zur Übernahme neuer, zum Teil vormals von Ärzt*innen wahrgenommener Aufgaben (andere Dinge tun). Es handelt sich somit um Aufgaben an der Schnittstelle Ärzt*in und Pfleger*in. Ein Studium von Gesundheitsfächern ist eine Möglichkeit, um die notwendigen Kompetenzen zu erlangen, die das im komplexen Aufgabenbereichen der Pflege- und der Therapieberufe tätige Fachpersonal benötigt. Auch bietet das Studium die Möglichkeit sich explizit wissenschaftlich mit dem Thema Pflege auseinander zu setzen. Damit kann nicht verbunden werden, dass die Ausbildungsberufe in diesen Bereichen ersetzt werden. Ein Angebot von Studiengängen der Gesundheitsfachberufe ist eine Möglichkeit die Pflege durch das Zusammenspiel verschiedener Berufe im Bereich Pflege, Medizin und Gesundheit zu verbessern. Wichtig ist, dass die multidisziplinären Zusammenarbeit an Hochschulen mit verschieden Studiengängen im Bereich der Medizin und der Gesundheit gefördert wird. Im Anschluss an ein Studium sollte die Möglichkeit zur Promotion bestehen. Ein Problemfeld ist die rechtliche Stellung von Bachelor- und Masterabsolvent* innen und Lehramtsabsolvent*innen. Viele Rechte, auch in der Pflege, sind Ärzt*innen vorbehalten. Die Verantwortung im Bereich der Pflege kann jedoch auch von erfahrerenen Pfleger*innen oder anderen Fachkräften übernommen werden. Um dies zu erreichen sind vorhande Regelungen zu ändern und neue Richtlinien für die Gesundheitsfachberufe zu schaffen.
[1] 2] www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/2411-12.pdf
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