Der fzs gegen Faschismus, Rassismus, Antisemitismus und Rechtsradikalismus

Am 01. Mai 2013 marschierte das mittlerweile verbotene „Freie[s] Netz Süd” unter dem Motto „Arm trotz Arbeit – Kapitalismus zerschlagen!“ in Würzburg mit dem erklärten Ziel dort ein Zentrum für ihr Gedankengut in Süddeutschland aufzubauen und versuchte sich dabei als antikapitalistische Bewegung darzustellen. Die antifaschistischen Gegendemonstrant*innen, die sich dem entschlossen entgegenstellten, sind teilweise auch heute noch mit Repression und Gerichtsverfahren für ihr Engagement konfrontiert. 8.000 Gegendemonstrant*innen zeigten damals, dass sie den Faschismus weder in ihrer Stadt noch sonst wo tolerieren. Seither haben sich jedoch leider Zwischenfälle wie Drohungen und das Verteilen von Flyern an Anwohner*innen nahe einem Protestzelt von Flüchtlingen im Mai und Juni 2014, Kundgebungen und Infostände der NPD, die neurechten sogenannten „Friedensmahnwachen” und seit November 2014 einen lokalen PEGIDA-Ableger zu dem regelmäßig AfD- und NPD-Funktionäre, Verbindungsstudenten sowie bayernweit bekannte Gewalttäter*innen aus der Neonaziszene erscheinen, ereignet. All diese Ereignisse haben die im erzkonservativen Würzburg tief verwurzelte menschenverachtende Ideologie aus Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Homo-, Trans- und Interphobie wieder gesellschaftsfähig gemacht oder zumindest den Mut erzeugt, sich mehr oder weniger offen zu diesen Ressentiments zu bekennen. Eine freie Kameradschaft nimmt diese Entwicklung nun zum Anlass, um am 15. März 2015 wieder in Würzburg auf die Straße zu gehen und in ihrer geschichtsrevisionistischen Tradition den sogenannten „Opfern des Alliierten Bombenterrors” vom 16. März 1945 zu gedenken.

Zur gleichen Zeit, nämlich vom 12.-15. März lädt die Organisation „Kirche in Not” zu ihrem 5. Internationaler Kongress mit dem Motto „Treffpunkt Weltkirche” nach Würzburg. Die Organisation ist bekannt dafür, ein christlich-fundamentalistisches, rückwärtsgewandtes Weltbild zu propagieren, spricht von teuflischen und dämonischen Mächten wenn es um Gleichheit von „Mann und Frau”, die „Homoehe” oder die von ihnen gehasste „Gender-Ideologie” geht. Das Nachgehen Homosexueller Neigungen sei sündhaft und eine „richtige” oder „natürliche Familie” besteht ihrer Ansicht nach aus Mann, Frau und deren gemeinsamen Kindern in einer vor dem christlichen Gott geschlossenen Ehe. Aus diesem Dunstkreis hervorgetan hat sich durch Auftritte in diversen Talkshows und Redebeiträge auf Demonstrationen (z.B. in Stuttgart bei den „Demo[s] für alle”) Gabriele Kuby, deren Einladung als Rednerin auf dem Kongress zeigt, mit was für einem rückwärtsgewandten Weltbild hier Meinung gemacht wird.

Der freie Zusammenschluss von StudentInnenschaften stellt sich daher auf die Seite all jener, die am Wochenende vom 13.-15. März 2015 in Würzburg entschieden gegen menschenverachtende Propaganda von Nazis und religiösen Fundamentalist*innen stehen und zeigen, dass Religion, binäre Geschlechtermodelle, Faschismus und Rassismus revisionistische Konzepte einer konservativen Gesellschaft sind, die Angst davor hat im kapitalistischen System von anderen übervorteilt zu werden und gar nicht bemerkt, dass sie hierdurch ein Konkurrenzdenken aufbaut, dass den modernen Kapitalismus erst überlebensfähig macht.

Der freie Zusammenschluss von StudentInnenschaften teilt außerdem den folgenden Aktionskonsens des antifaschistischen Bündnisses „wue-nazifrei”:

Grundlage unserer Aktionen ist folgender Konsens:

Wir stellen uns Naziaktivitäten entgegen, um sie zu verhindern Dabei agieren wir auch mit den Mitteln des zivilen Ungehorsams Unsere Blockaden sind Menschenblockaden Fahnen von Parteien oder Nationen lehnen wir auf Blockaden ab Wir sind solidarisch mit allen, die unsere Ziele teilen.

In Diesem Sinne: OB FRIEDLICH ODER MILITANT, WICHTIG IST DER WIDERSTAND!