Nur Kaffeeklatsch in Jerewan

Dazu Isabella Albert, Mitglied des Vorstandes des freien zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) und der Delegation der BRD: „Der Bologna-Prozess macht sich zunehmend selbst lächerlich. 16 Jahre nach der Einführung ist der Stand der Implementierung in den Teilnahmeländern sehr unterschiedlich. Selbst Staaten, die seit 16 Jahren an der Umsetzung arbeiten, versuchten auf der Konferenz zentrale Ziele des Prozesses zu verwässern: Studentische Partizipation und vertrauensbildende Maßnahmen zwischen den Bildungssystemen, sind die kleinen Ergebnisse des Bolognaprozesses, an denen wir aber festhalten wollen. Die eigene unzureichende Arbeit, durch schwache Formulierungen im Communique, nachträglich rechtfertigen zu wollen, ist die Essenz dieser Bolognafolgekonferenz. Das Communique enthält das erste mal auch Selbstkritik an der „a la card“-Manier der Mitgliedsstaaten. Wir hoffen, dass der erneute Aufruf zur inklusiven Hochschule nicht nur ein Lippenbekenntnis bleibt und erwarten eine klare Umsetzungsagenda vom BMBF.“

Zum Beitritt von Belarus in den Europäischen Hochschulraum erklärt der Vorstand des fzs:

„Gerade vor dem Hintergrund des Beitritts von Belarus in den Europäischen Hochschulraum, möchten wir erneut auf die Notwendigkeit der Demokratisierung der Hochschulen hinweisen. In Belarus und anderen Teilnahmeländern ist die akademische Freiheit von Lehrenden, Mitarbeiter*innen und Studierenden nicht sichergestellt. Politisches Engagement der Studierenden wird mit Folter und Exmatrikulation geahndet. Wir erwarten eine enge Begleitung von Belarus bei der Umsetzung der aufgetragenen Maßnahmen und entsprechende Konsequenzen auf der nächsten Folgekonferenz 2018 in Paris.“