Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) steht dem Vorschlag der Kultusministerkonferenz (KMK) zum Aufbau eines „Netzwerks der Exzellenz” kritisch gegenüber. „Ob Exzellenz oder Elite – unsere Bedenken bleiben weitgehend die gleichen“, kommentiert Nele Hirsch vom Vorstand des bundesweiten studentischen Dachverbands. Aus Sicht des fzs zielt das „Netzwerk der Exzellenz“, ebenso wie das Elite-Konzept der Bundesregierung, auf eine Zwei-Klassen-Bildung ab und führt damit zu einer Verschärfung der sozialen Selektivität. So definiert die KMK beispielsweise „Studienangebote für Hochbegabte“ als Kriterium für herausragende Lehre und spricht sich außerdem für eine Stärkung des Auswahlrechts der Hochschulen aus.
Der fzs lehnt diese Forderung ab. „Die Hochschulen müssen Studieninteressierte mit unterschiedlichen Bedürfnissen, Hintergründen und Interessenslagen offen stehen,“ sagte Hirsch, „nur so können existierende gesellschaftliche Realitäten und Probleme an die Hochschule gebracht werden.“ Die weiteren Kriterien für herausragende Lehre sind aus Sicht des fzs größtenteils oberflächlich. „Es hat wenig Wert, nur darauf zu schauen, ob Bachelor und Master formal eingeführt sind. Vielmehr muss gefördert werden, dass Studiengänge auch inhaltlich reformiert werden und durch sinnvolle Modularisierung das Studium für Studierende besser planbar und transparenter wird. Genau dies geschieht aber derzeit nicht!”, so Colin Tück, ebenfalls Vorstandsmitglied im fzs.
Der fzs kritisiert seit geraumer Zeit, dass sich die Studienreform auf eine reine Strukturdebatte beschränkt und fordert eine qualitative Studienreform ein. Auf Zustimmung stößt beim fzs das klare Bekenntnis der KMK zur Notwendigkeit der Breitenförderung. Angesichts der desolaten Finanzlage der Hochschulen in Deutschland genügt es nicht, wenn nur auf weitere Mittelkürzungen verzichtet wird. Damit die Hochschulen, die an sie gerichteten Anforderungen erfüllen können, sind aus Sicht des fzs zusätzliche Mittel dringend erforderlich.
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