Pragmatismus: Kopfgeld für Wanderstudierende

Jürgen Zöllner (SPD), Mainzer Wissenschaftsminister und Bildungssprecher der SPD-geführten Bundesländer, hat einen neuen Vorschlag zum Ausgleich von Bildungsmigration gemacht: Wenn Studierende in einem anderen Bundesland studieren, als sie Abitur gemacht haben, soll das Ursprungsland einen Ausgleich von bis zu 12.000 Euro an das ausbildende Land bezahlen. Dadurch sollen für die Länder Anreize geschaffen werden in die eigene Bildung zu investieren und gute bzw. sozial verträgliche Studienbedingungen zu schaffen.

Da nach der Einführung von Langzeitstudiengebühren in Hessen schon tausende Studierende ins gebührenfreie Rheinland-Pfalz gewechselt sind, befürchtet man nach der Einführung von Studiengebühren in den Nachbarländern Saarland, Baden-Württemberg und Bayern unbezahlbare Wellen von zuziehenden Studierenden.

Berlin würde von diesem Ausgleich am meisten profitieren, da dort über die Hälfte der 141.000 Studierenden zugezogen sind. Gefolgt wird Berlin von Nordrhein-Westfalen, Bayern, Hamburg und Sachsen.

Über diesen so genannten „Vorteilsausgleich“ will nun auch die Kultusministerkonferenz beraten. Eine Einigung ist allerdings wenig wahrscheinlich, da die „Exportländer“ kaum freiwillig zahlen werden.