Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) wünscht allen Studierenden in der Bundesrepublik einen guten Start ins Wintersemester 06/07, auch wenn die Situation an den Hochschulen angespannt ist und es kaum Grund zur Freunde gibt.
Auch in diesem Semester warten wieder überfüllte Hörsäle auf die Studierenden. Steigende Kosten für das Studium , fast flächendeckende Zulassungsbeschränkungen (NC´s) und nicht zuletzt erschweren Studiengebühren den Zugang zu den Hochschulen. „Dies alles sind deutliche Zeichen einer seit Jahren verfehlten Bildungspolitik im Bund und in den Ländern, die sich vor allem in der Unterfinanzierung des Bildungsbereiches zeigt und zu einer ständigen Verschlechterung der Studienbedingungen geführt hat.“, erklärt Elke Michauk vom Vorstand des fzs.
Obwohl sich weite Teile der Gesellschaft gegen Bildungs- und Sozialabbau ausgesprochen haben, wurden nun in mehreren Bundesländern Studiengebühren eingeführt. Die Möglichkeit hierzu wurde durch ein Bundesverfassungsgerichtsurteil aus dem Jahr 2005 geschaffen. In diesem Urteil wurde jedoch die Sozialverträglichkeit von Gebühren eingefordert. Aus Sicht des fzs ist diese Forderung jedoch in keinster Weise umgesetzt worden. Somit sind und bleiben Studiengebühren sozial selektiv und aus sozial-, bildungs- und gesellschaftspolitischen Erwägungen kontraproduktiv.
Entgegen der vollmundigen Ankündigungen aus Wirtschaft und Politik, im Falle der Einführung von Studiengebühren ausreichend Stipendien bereitzustellen, gibt es bisher keinerlei neue Stipendiensysteme. Stattdessen wird stets auf die Möglichkeit der Finanzierung des Studiums durch einen Kredit bei einer privaten Bank oder der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) verwiesen. Dies verspricht einen Schuldenberg von bis zu 20.000 €. „Dies als sozialverträglich zu verkaufen ist blanker Zynismus.“, führt Konstantin Bender ebenfalls fzs-Vorstand aus.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Aufwendungen für das BAföG seit 5 Jahren stagnieren und damit hinter dem tatsächlichen Bedarf der Studierenden zurückbleiben. „Dies widerspricht dem wichtigen gesellschaftspolitischen Ziel, der Ausweitung der Bildungsbeteiligung von Menschen aus sogenannten bildungsfernen Schichten.“, so Bender weiter.
Der fzs fordert daher eine Anpassung des BAföG`s an die Realitäten der Studierenden. Dies bedeutet eine Neukonzeption des BAföG`s als elternunabhängiger Vollzuschuss für die Studierenden sowie eine Anhebung der Förderhöhe.
Abschließend ruft der fzs auch im neuen Semester dazu auf, gemeinsam gegen Bildungs- und Sozialabbau zu demonstrieren, zu klagen und auch zu boykottieren, um damit politischen Druck auf die EntscheidungsträgerInnen auszuüben.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Michauk unter 0157 / 725 32 230 oder Konstantin Bender unter 0178 / 232 44 94