Berlin (fzs). In den letzten Tagen hat eine bisher nicht öffentlich gewordene HIS-Studie schon vor ihrer Veröffentlich für Aufregung gesorgt. Der fzs fordert aus den Ergebnissen dieser repräsentativen Studie schnelle Schlussfolgerungen zu ziehen.
Der Studentische Dachverband stellt neben dem überproportionalen Studienverzicht von Menschen aus hochschulfernen Familien insbesondere heraus, dass bei Frauen der Studienverzicht ebenfalls überproportional ist. „Dass Studiengebühren insbesondere Frauen vom Studium abschrecken, haben wir seit langen befürchtet; nun ist es amtlich. Wenn es denn einen gesamtgesellschaftlichen Konsens gibt, mehr Menschen an die Hochschulen zu bringen, dann müssen bei diesen Ergebnissen alle Alarmglocken schrillen.“ so Anja Gadow, Mitglied des fzs-Vorstands.
Bereits seit den Diskussionen um die Einführung von Langzeitstudiengebühren war zu beobachten, dass zwar mehr Frauen als Männer ein Abitur erwerben, allerdings etwa gleich viele Männer und Frauen ein Studium aufnehmen, d.h. beim Übergang von der Schule in die Hochschule prozentual mehr Frauen als Männer verloren gehen. „Studiengebühren sind aus gleichstellungspolitischen Sicht ein falsche Signal. Wer die Gleichberechtigung der Geschlechter will, muss auf Maßnahmen verzichten, die Frauen den Zugang zur Hochschule erschweren.“ erklärt Florian Keller, ebenfalls Mitglied des fzs-Vorstands.
„Studiengebühren müssen, auch unter diesem Aspekt ganz schnell Geschichte werden – der heutige Bildungsgipfel bietet für diesen Schritt eine hervorragende Möglichkeit.“ so Gadow abschliessend.