Massive Proteste gegen Bildungsreform in Italien

Die Bildungsreform der italienischen Regierung unter Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat es in sich: 90.000 LehrerInnenstellen sollen eingespart werden, hinzu kommen 40.000 Stellen in der Verwaltung. An Hochschulen soll künftig nur noch jede 5. ProfessorInnenstellen wiederbesetzt werden. Damit sollen 9 Milliarden Euro eingespart werden. Hinzu kommt die Umstellung auf eineN LehrerIn pro Klasse (statt der bisherigen LehrerInnenteams), die Kürzung der Unterrichtsstunden und die Einführung einer Benotung des Verhaltens von SchülerInnen.

Am Mittwoch beschloss der italienische Senat das umstrittene Gesetzespaket, während vor der Tür Tausende SchülerInnen, Studierende und LehrerInnen demonstrierten. Am heutigen Donnerstag streiken die Schulen aus Protest gegen das Gesetz. Gleichzeitig soll eine Großdemonstration in Rom den breiten Protest deutlich machen.

Im Rahmen der Proteste am Mittwoch war es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Studierendengruppen in der Nähe des Senats gekommen. Die neofaschistische Organisation „Blocco Studentesco“ war auf demonstrierende Studierende losgegangen, wobei mehrere Studierende verletzt wurden. Die Polizei verhaftete bis zu 20 Rechtsextremisten.