Bildungsfinanzbericht offenbart akuten Handlungsbedarf

Die minimale Steigerung der Pro-Kopf-Ausgaben für Bildung und Forschung ist nicht in der Lage in den kommenden Jahren vertretbare Zustände herbeizuführen. Um den OECD-Durchschnitt bei Bildungsausgaben zu erreichen, werden jährlich mehr als 26 Milliarden benötigt. Die Drittmitteleinnahmen der Hochschulen stiegen zwischen 2008 und 2009 um fast 10%.

Salome Adam, fzs-Vorstandsmitglied hierzu: „Die Länder tragen die Hauptlast bei der Finanzierung von Bildung. Insbesondere durch die Schuldenbremse 2020 sind sie dazu bald nicht mehr in der Lage. Hier kommen katastrophale Zustände auf das Bildungssystem zu, die den bereits schon jetzt inakzeptablen Zustand zuspitzen werden. Als erster Schritt muss also das Kooperationsverbot zwischen Bund und Ländern im Bildungsbereich aufgehoben werden. Hier sind sich auch die Expert*innen der großen Bundestagsfraktionen einig. Außerdem muss endlich eine offene Diskussion auf allen Ebenen geführt werden, wie die Finanzierung der Hochschulen in Zukunft aussehen soll.“

Christin Eisenbrandt, ebenfalls fzs-Vorstandsmitglied ergänzt abschließend: „Die Konstatierung einer „Bildungsrepublik“ hilft uns nicht weiter, wenn nicht gehandelt wird. Wir sind hier nicht bei Pippi Langstrumpf. Es gibt massenweise Studienbewerber*innen ohne Studienplätze, katastrophale Betreuungsrelationen an Hochschulen, überfüllte Hörsäle und eines der generell sozial selektivsten Bildungssysteme. Die Realität darf nicht einfach durch Schönfärberei des Bildungsministeriums übermalt werden. Hier besteht akuter Handlungsbedarf.“