fzs (Berlin) In Österreich halten die Proteste gegen die Missstände im Bildungssystem seit Wochen an.Die Welle breitet sich nun auch weiter über Europa aus. Mittlerweile sind in der BRD an mehr als fünfzig Hochschulstandorten Hörsäle besetzt und weitere Proteste in Planung und im Gange. „Der fzs ruft alle Menschen auf, sich an den Protesten zu beteiligen.“ erklärt Thomas Warnau, Vorstandsmitglied im freien zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) und fährt fort: „Die Auswirkungen ungerechter und unsinniger Bildungspolitik der letzten Jahre haben bei den StudentInnen zu sehr viel Wut und Frustration geführt. Die spontanen Proteste in Österreich waren nun der zündende Funke, der auch hier zu Protesten und Besetzungen geführt hat.“
Nachdem im Sommer während des Bildungsstreiks eine viertel Millionen StudentInnen und SchülerInnen auf die Straße gingen hat sich in der Bildungspolitik trotz vieler Versprechen nichts getan. „Die Parteien stückeln konzeptlos einzelne Programme und Gesetze zusammen und nennen das Bildungspolitik. Weder auf Bundesebene noch in den Bundesländern wurden bisher Verbesserungen im Bildungsbereich vorgenommen.“ so Anja Gadow, ebenfalls Vorstand im studentischen Dachverband. „Nach den Landtagswahlen werden die Versprechen für ein besseres und sozial durchlässigeres Bildungssystem sofort wieder vergessen. Auch die großen Versprechen im Saarland stellen sich nun als Luftnummer heraus, da die Gebühren nicht komplett abgeschafft werden.“ fährt Gadow fort.
„Die Politik der letzten Jahre hat deutlich gezeigt, das Wahlversprechen zur Bildungspolitik mit als erstes über Bord gehen, wenn es um die Macht geht. Wir müssen nun endlich zeigen, dass wir uns nicht länger belügen lassen. Ein sozial gerechtes Bildungssystem ist möglich und dafür gilt es nun gemeinsam zu kämpfen“ so Warnau abschließend.