fzs zur OECD-Studie: In unserer „Bildungsrepublik“ leben auch Elvis Presley und der Weihnachtsmann

Eine substantielle Erhöhung der Bildungsausgaben, eine soziale Öffnung der Hochschulen sowie Erhöhungen der Studienplatzzahlen müssen nun die Konsequenz sein. Das Bundesministerium versucht unterdessen weiterhin, die miserable Lage schön zu reden.

„Das Bundesministerium für Bildung und Forschung setzt in der Pressemitteilung zur OECD-Studie den volkswirtschaftlichen Vorteil eines Hochschulstudiums an die erste Stelle. Das zeugt von einer verschwommenen Wahrnehmung der Situation. Anstatt Bildung als ein elementares Grundrecht und gesellschaftlichen Auftrag zu betrachten, wird Bildung alss Produktionsfaktor gesehen. Unter genau diesem Weltbild müssen Studierende und Studierwillige tagtäglich leiden“, sagt Erik Marquardt, fzs-Vorstandsmitglied und ergänzt: „Sowohl bei den Studienanfangsquoten als auch bei den Abschlussquoten belegt die BRD den 24. von 28 Plätzen. Daran sieht man, dass es hier nichts schön zu reden gibt. Es mag ja irgendwo eine „Bildungsrepublik“ geben, aber sicher nicht in unserer Nähe. „

Seit Jahren wird die geringe Flexibilität unseres Hochschulsystems kritisiert. Auch der OECD-Bericht urteilt vernichtend. Der Zugang für beruflich Qualifizierte und die soziale Öffnung werden zugunsten von Prestigeprojekten wie der Exzellenzinitiative und dem Deutschlandstipendium von der Tagesordnung genommen. Der Anteil der Hochqualifizierten lässt sich natürlich nur erhöhen, wenn genügend Studienplätze zur Verfügung stehen. Im Bachelor- und Masterbereich reichen oft allerdings nur noch Einser-Noten, um studieren zu dürfen.

Salome Adam, ebenfalls fzs-Vorstandsmitglied hierzu: „Mit den momentanen Maßnahmen wird es nicht möglich sein, bis 2015 10% des Bruttoinlandsproduktes in die Bildung zu investieren. Die Lippenbekenntnisse der letzten Jahre haben zu keiner Verbesserung geführt. Die BRD ist weiterhin im Schlussfeld der OECD-Staaten. Eine sofortige Aufstockung des Hochschulpakts, die Abschaffung des Kooperationsverbotes und eine substantielle Erhöhung der Bildungsausgaben sind nun unvermeidliche Schritte.“

Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften fordert sofortige Maßnahmen, um dem verheerenden Bericht der OECD zur Situation des Bildungswesens in der Bundesrepublik Rechnung zu tragen.